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Montag, 14 Dezember 2015 13:29

Würmer - Ansteckungsrisiko für den Mensch

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Wie man Hund, Katze und sich selbst vor Würmern schützt

 

Ihr Tier kann sich mit Spul-, Haken- und Bandwürmern anstecken, indem es Wurmeier, die von anderen Tieren mit dem Kot ausgeschieden wurden, beim Schnuppern mit der Schnauze aufnimmt.

 

 

 

Solche Wurmeier können aber auch mit den Schuhen in die Wohnungen getragen werden. So hat eine Untersuchung der Tierärztlichen Hochschule Hannover gezeigt, dass 20 % aller Katzen, bei denen Spulwürmer nachgewiesen wurden, reine Wohnungskatzen sind.

Mit dem Fuchsbandwurm stecken sich Hund und Katze an, indem sie wilde Nagetiere fressen, die Bandwurmstadien in sich tragen. Der Hundebandwurm kann dagegen übertragen werden, wenn Hunde mit nicht ausreichend erhitztem oder gefrorenem Fleisch (insbesondere Innereien wie Lunge oder Leber) gefüttert werden.


Hat mein Tier Würmer?


Hunde und Katzen mit unbeaufsichtigtem Auslauf oder Tiere, die in Zwingern, Zuchten oder Tierheimen leben, haben ein höheres Risiko für Wurmbefall als Tiere, die einzeln im Haus gehalten werden. Besonders gefährdet sind auch Vierbeiner, die gemeinsam mit anderen Tieren gehalten werden, zur Jagd geführt werden oder Mäuse fressen.

Ihre Tierarztpraxis kann die Situation Ihres Tieres am besten einschätzen. Exakt kann der tatsächliche Wurmbefall jedoch nur über regelmäßige Kotuntersuchungen ermittelt werden.

Kotuntersuchung als Alternative zur Entwurmung

Alternativ zur regelmäßigen Entwurmung können Kotuntersuchungen vorgenommen werden. Wichtig ist, dass diese genau so oft wie die empfohlenen Entwurmungen durchgeführt werden und die Kotprobe über drei Tage hinweg gesammelt wird.

Wie kann ich mein Tier und mich schützen?


Für den Schutz vor Würmern muss das Ansteckungsrisiko Ihres Tieres durch die Tierarztpraxis eingeschätzt werden. Anhand dessen wird die Art und Häufigkeit der Schutzmaßnahmen individuell festgelegt. Dabei gilt:

* Kann das Risiko Ihres Tieres nicht ermittelt werden und sind Kotuntersuchungen nicht möglich, sind mindestens 4 Entwurmungen pro Jahr im Abstand von je drei Monaten  geboten.
* In Einzelfällen kann eine monatliche Entwurmung gegen Spulwürmer sinnvoll sein. Insbesondere in Haushalten mit Kleinkindern oder Menschen mit hohem Ansteckungsrisiko (Chemotherapie, HIV) kann so ein Ausscheiden von Wurmeiern, an denen sich der Mensch anstecken kann, weitgehend ausgeschlossen werden.
* Hunde, die frisches Fleisch, insbesondere Innereien wie Leber und Lunge erhalten, sollten alle 6 Wochen gegen Bandwürmer behandelt werden. Dies gilt nicht, wenn das Fleisch mindestens 10 Minuten mit einer Kerntemperatur von 65o C erhitzt oder mindestens 1 Woche bei - 17 bis - 20o C gefroren wurde.
* Für Hunde und Katzen, die regelmäßig unbeaufsichtigten Auslauf haben, als Jagdhunde geführt werden, wilde Nagetiere oder Aas fressen, ist eine monatliche Entwurmung gegen Bandwürmer sinnvoll.

Extra-Tipp: Bei einem Befall mit Spul-, Haken- und Bandwürmern kann eine kombinierte Entwurmung vorgenommen werden.

Wie kann ich mich bei meinem Tier anstecken?

Spul- und Bandwürmer können von Hund und Katze auf den Menschen übergehen, wenn dieser aus Versehen unsichtbare Wurmteile aufnimmt, die ein Tier mit dem Kot ausscheidet oder in seinem Fell trägt.

Nimmt ein Mensch Eier bestimmter Spul- oder Hakenwurmarten auf, kann es zu einer Wanderung von Wurmlarven in Gewebe und Organen des Menschen kommen. Als Folge werden manchmal Nervenbahnen, Augen oder das Gehirn geschädigt.

Steckt sich ein Mensch mit dem Hunde- oder Fuchsbandwurm an, kann es zu einer gefährlichen Zystenbildung in der Leber oder anderen Organen kommen. Trotz aufwändiger Behandlung kann ein Befall mit dem Fuchsbandwurm zum Tode führen.

Umso wichtiger ist es, Hunde und Katzen in Absprache mit der Tierarztpraxis sicher vor einem Befall mit Würmern zu schützen und so weitgehend zu verhindern, dass sie immer wieder ansteckende Wurmeier ausscheiden.



Mit herzlichem Dank für den Inhalt - Quelle: Bundesverband Praktizierender Tierärzte e.V.

 

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