Mein Hund hat sich die Pfote aufgeschnitten und es blutet sehr stark!

So oder so ähnlich ruft der besorgte Tierbesitzer bei uns an um sich Hilfe zu holen.

Was müssen Sie bei einer Schnittverletzung tun?

Pfotenschnittverletzungen sind sehr unterschiedlich. In den meisten Fällen handelt es sich um Ballenschnittverletzungen, manchmal auch um sogenannte Balllenschälverletzungen.

Bei Ballenschälverletzungen ist das Ballenhorn abgeschält - das Ballenhorn ist weg und das Ballenfett ist zu sehen. Diese Verletzungen bluten wenig und wenn, dann nicht lange, weil keine größeren Gefäße betroffen sind.

Wenn eine tiefere Schnittverletzung vorliegt sieht die Sache schon anderes aus. Mitunter ist ein Druckverband notwendig, bei klaffenden größeren Wunden kann eine Wundnaht versucht werden - auch wenn die Wundheilung der Pfote im Ballenbereich nicht gut ist. Weil die Pfoten schwitzen (nasse Wunden heilen schlecht) und die Ballenhorn und Fettgewebe nicht gut verwachsen. Bei tiefen Wunden muß eine Naht (oder Klammern) aber immer versucht werden - um die Blutung zu stoppen und das Gewebe zusammenzubringen.

Sofortmaßnahme:

Ein Druckverband als Schutz vor Schmutz und zum Stoppen der Blutung sollte umgehend vom Tierbesitzer angelegt werden, bevor der Tierarzt sich das Ganze anschaut. Das Nächste ist den Tierarzt anrufen und hinfahren.

Bei leichten und oberflächlichen sowie kleineren Verletzungen reicht eine abdeckende Salbe und ein Pfotenschuh oder eine Socke. Bei Stichverletungen (Nagel o.ä.) sollte unbedingt antibiotisch systemisch abgedeckt werden.

Was tun? Wann ist eine Wunde groß, wann klein? Immer den Tierarzt fragen!

Zur Beruhigung: Häufig ist die Blutung nicht so extrem, wie sie anfänglich erscheint und das Buten hat aufgehört, wenn der Hund beim Tierarzt auf dem Tisch steht. Aber nunmal nicht immer - und deshalb ist der Gang zu uns wichtig - nur so ist Ihr Liebling optimal versorgt.

Foto: Ballenschnittverletzung, nicht tief, glatter Schnitt, Blutung hat schon aufgehört

Im schlimmsten Fall:

Sollte eine Schnittverletzung tiefer sein können neben der Haut auch Sehnen, Nerven, große Gefäße und Gelenke betroffen sein.